Hummeli On Tour: Trains, Coal & Rockies Tour 2012

Meine Nerven! Wieder ein Tag, wo nicht zitierbare Wörter im Selbstgespräch gefallen sind... Apropos keine Zitate: Meine Innenbeleuchtung funktionäblete heute wieder, keine Ahnung weshalb?!? Also hab ich wieder alles richtig zusammengebaut und hoffe, dass es auch so bleiben wird.

Etwas Gewalt war gestern abend schon nötig

Ich werde mir für die Zukunft ein Hobby suchen, das nervenschonender ist als Züge in Nordamerika zu fotografieren. So jedenfalls werd ich nicht alt. Erfahrene Trainspotter (ist schon klar, da lesen jetzt nicht gerade viel davon mit) wissen, dass man grundsätzlich immer die falschen Entscheidungen trifft. Weiterfahren? Bleiben und warten? Einem Zug hinterher rasen? Leute, DAS sind die wirklich entscheidenden Fragen des Lebens! ;-)

Begonnen hat der Tag regnerisch bei knapp 10 Grad. Bisher hatte ich ja wunderbares Wetter bei Temperaturen, die jeweils bis etwas über 30 Grad gingen. Nun also, wie übrigens prognostiziert, etwas Regen. Die Vorhersage wollte ab Nachmittag immer sonniger, aber ich wettete darauf gar nix und liess mich überraschen. Nachdem ich und mein Auto gefrühstückt hatten, legten wir los. Zuerst auf der I-15 nach Norden bis Shelby, wo ich auf die BNSF-Strecke stiess. Das Wetter war noch immer lausig, weshalb ich mich dort nicht lange aufhielt und die 2 in Richtung Glacier Park unter die Räder nahm. Unterwegs wieder endlose Felder wie gestern schon.

Süden

Osten

Norden

Westen

Ich fuhr immer weiter Richtung Westen und erreichte East Glacier Park am Rande der Rocky Mountains. Ganz offensichtlich ist die Saison hier im Ort vorbei. Irgendwie herrschte Ausverkaufsstimmung. Was mir jedoch ins Auge stach, war der Vegetationswechsel. Wo bisher nur Steppe und Felder waren, begannen sich nun riesige Wälder zu erstrecken. Wie in Kanada...

East Glacier Park

Das war's für dieses Jahr!

Wettertechnisch setzte sich die Sonne mit fortschreitender Zeit immer mehr durch. Bucheli und seine Mädels würden ob solch präziser Prognosen ganz bleich. Ich erreichte zwischenzeitlich den Marias Pass. Leider waren wieder mal die Gleisbautrupps unterwegs, was mich unerfreulicherweise ebenfalls an Kanada erinnerte. Ich hoffte auf den Abend und zog weiter.

Marias Pass

Ein Zug hinten links wäre die Krönung

Das lässt nix Gutes erahnen

In Essex MT besuchte ich das unter Bahnfans bekannte Isaac Walton Inn, welches direkt an der Bahnlinie liegt und als Spezialtät eine alte Lok oder einen Caboose (Begleitwagen) als Übernachtungsmöglichkeit bietet. Leider nicht meine Preisklasse...

Bitte rechts abbiegen

Isaac Walton Inn

Das ist ein Hotelzimmer!

Wie auch hier in diesem Caboose

BNSF Spezialzug, es sollte nicht die letzte Begegnung für heute sein...

Ich düste weiter talabwärts, sah ein paar gute Fotostandorte und wollte die dann später am Abend nochmal aufsuchen. Ich erreichte Columbia Falls, was bedeutete, dass die erste Kette der Rockies überwunden war.

Hier lief noch etwas mehr als im Osten

Der Himmel reisst auf; hier das Bild dazu

Flathead River South Fork

Gleicher Fluss, andere Richtung

Nun musste ich mich entscheiden, wo ich die letzten Fotos des Tages schiessen wollte, bzw. auf Züge. Und hier komme ich wieder auf meine einleitenden Worte zurück: man kann nur verlieren! Beim Zurückfahren begegneten mir zwei Containerzüge, und als ich die am Nachmittag erkundete Stelle erreichte, war selbstverständlich tote Hose. Tja, so kann's gehen...

Vor 10min wäre hier ein Zug runter gefahren...

Wenigstens der kleine Kerl hier hat mich verstanden ;-)

Falsche Richtung zwar, aber wir wollen mal nicht jammern

Die Sonne verschwand schneller als gewünscht hinter den Bergen, also suchte ich für die allerletzten Bilder des Tages noch einen Bahnübergang. Den fand ich, jedoch standen noch ein paar Bäume im Licht. Nebenan befand sich eine Grosssägerei, aber beim Gedanken an eine Waldrodung um mich herum liess ich es bleiben ;-)